Börsentagebuch

Die Angst vor weiteren Kursrückgängen geht um, die Argumente bleiben die gleichen. Heute morgen aber ist der DAX vorbörslich aber gut 100 Punkte im Plus. Ist das Angst? Heute um 10 Uhr auch die ao HV der Rocket Internet. Selten einen so schm... AR Vorsitzenden gesehen. 204 Fragen sollten es sein, nachher waren es knapp mehr als 310. So kann man das Management auch ärgern.

Geht die Achterbahnfahrt zum Wochenende weiter oder kommt Ruhe rein? Tesla gestern in den USA -11% wohingegen Apple nach starken Zahlen 6% zulegte. Alles andere als ein einheitlicher Trend. Und nebenbei bemerkt: bei den guten Gewinnen der Deutschen Bank, die gestern kommuniziert worden, kommen 400 Mio. € aus Verwahrgeldern. Hmmmhhh. Zu heute zurück: Die chart- und markttechnischen Warn- und Schwächesignale im DAX bleiben trotz der jüngsten Erholung zum Wochenschluss hin intakt. Die kurzfristige Gesamtlage ist noch nicht genug überverkauft. Machen wir das Beste daraus. Und nicht unerwartet bleibt die Volatilität am Vormittag hoch und der DAX geht 300 Punkte auf 15.200 zurück. Ich fahre dann jetzt nach Frankfurt: Offside des DVFA Vorstands steht um 17 Uhr auf der Agenda. Das Handy fährt aber mit, damit die aktuelle Börsenentwicklung immer im Blick bleibt.

Heute rutscht es wieder. Vorbörslich minus 500 Punkte auf 15.000. Die amerikanische Notenbank und ihre gestrigen Aussagen sind schuld. Und der deutsche Börsenhandel ist doch wieder optimistischer. Mich würde nicht verwundern, wenn die internationalen Investoren ihr Deutschland-Exposure langsam wieder erhöhen, nachdem sich in den letzten Jahre viele auf die USA und ihre großen Unternehmen gestürzt hatte. Um 14 Uhr geht es dann heute weiter mit meinem Vortrag zu aktuellen Investorenerwartungen auf der digitalen Jahreskonferenz des IR Club. 100 Teilnehmer, das ist okay. Zusammenfassend kan man heute sagen: Nach dem Aufschwung am Vortag wechselte der DAX am Donnerstag in den Konsolidierungs-Modus. Schlussendlich wurde der Handel bei 15.524 Punkten beendet, was ein Tages-Plus von 0,4 % bedeutete.    

Die Bären sind wohl weiter am Zug obwohl der DAX im Laufe des Vormittags um 300 Punkte steigt. Der Markt ist weiter angeschlagen und wie immer nimmt die Zahl der Pessimisten im Abwärtstrend von heute auf morgen überproportional zu. Bis 14.980 ist der langfristige Aufwärtstrend intakt, beim Unterschreiten kann es kräftiger rutschen, aber da sind wir gerade 400 Punkte von entfernt.

Mal sehen, ob der Bärenmarkt dann weiter Bestand hat. Wir haben noch genügend Liquidität für interessante Anlagen. Fahre heute Morgen aber erstmal zu einem Seminar nach Franfurt und halte da einen Vortrag zum Thema was Analysten und Investoren von Investor Relations erwarten. Nachdem die Nasdaq dann gestern im handel von -4% auf 0,5% gedreht hatte, hatte der ausverkauf in Deutschland heute auch ein Ende und die Börse schloss 100 Punkte höher. Der morgige Tag, wenn es Neuigkeiten von der amrikanischen Notenbank gibt,  wird zeigen, ob es dreht oder nur eine Erholung im Abwärtstrend war.      

Technisch gesprochen heißt es zum Wochenbeginn: die Warn- und Schwächesignale im DAX bleiben intakt. Der deutsche Leitindex befindet sich weiterhin in einem intakten kurzfristigen Abwärtsmodus. Das Handelsvolumen war am Freitag wiederum höher als die Tage zuvor.Steigendes Volumen in einem intakten Abwärtsmodus ist als trendbestätigend zu werten (!).  Dann wollen wir mal schauen, ob die Technik Recht hat oder Meldungen vom Himmel fallen, die eine andere Richtung einschlagen lassen. Zur Mittagszeit setzt sich die Technik durch.  DAX bei 15.300 und damit 300 Punkte niedriger als zum Börsenschluss am Freitag. Und Onlinemodelle werden weiter zusammengefaltet: Teamviewer und Auto1 -7%, Delivery Hero und Hello Fresh -6% usw.usw. Und nachmittags geht das Falten weiter Richtung -10%. Zu allem Überfluss wird noch ein Buch angekündugt, dass der französische Altenheimbetreiber Orpea sein Bewohner schlecht behandelt haben soll. Aktie -16%. Markus Koch sagte eben so schön: Die Konsolidierung ist zu

Auch Big Tec befindet sich jetzt im Abwärtsstrudel heißt es in den Berichten zur US Börse. Alles eine Folge der Tatsache, dass die Nasdaq gestern von +2,0% auf -1,3% drehte. Ein wenig hängt es an Netflix, die gestern mit einem Minus von 18% 45 Mrd. Börsenwert einbüßten. Vor allem der Ausblick hatte enttäuscht. Und sofort reagierte auch nach- bzw. vorbörslisch der DAX. Aktuell liegen wir bei -1%. Vielleicht hilft dann doch Asien, denn es sieht so aus, als ob in China mehr Dynamik reinkommt. Strukturell oder nur eine heutige Momentaufnahme? Ich weiß es nicht, aber Börse lebt von Meinungen. Viel schlimmer finde ich gerade, dass Alexa down ist. Heißt zurück in der Steinzeit und das Licht wieder mit dem Schalter einschalten. Hoffe, dass es mal Feedback vom Warenhaus gibt woran es liegt und wie lange es noch dauert. Aber wie immer 99% Verfügbarkeit heißt auch, dass es 1% der Zeit eines Jahres und das sind 3,5 Tage pro Jahr nicht funktioniert. Und zum Wochenschluß sinkt dann der Risikoappetit

Die Charttechniker sagen heute morgen, dass die Warn- und Schwächesignale im DAX intakt bleiben. Das Handelsvolumen war gestern wiederum etwas höher als die Tage zuvor. Dies verwundert aber nicht, da die amerikanischen Börsen Montag geschlossen waren. Aber technische Analyse heisst dann auch: Steigendes Volumen in einem intakten Abwärtsmodus ist trendbestätigend. Summa summarum ist die Euphorie der ersten Handelstage 2022 nun endgültig der Ernüchterung gewichen. Statt Ernüchterung würde man den Handelstag aber eher als lustlos betreiben. Mittags notiert der Leitindex 0,15% im Plus und abends dann sogar 0,53%. Soviel zum Thema Charttechnik.

Und dann heute natürlich Kepler Tag 3. Wir starten gleich um 9 Uhr mit Depfa bevor es später mit Hochtief weiztergeht. Und zum Abschluss der Konferenz dann am späten Nachmittag noch Deutsche Euroshop und Cewe. Wahrscheinlich geht es heute weiter nach unten. Der DAX notiert vor Handelsbeginn 0,6% schwächer, nicht dramatisch. Aber sofort kommentieren einige Agenturen: "Die Stimmung ist schlecht." Und Börse heißt auch, dass es schnell drehen kann, denn nachmittags notiert der DAX trotz allen Unkenrufen 0,7% im Plus.  

Heute Kepler Tag 2 mit drei Meetings: Koenig & Bauer, Morphosys und Vossloh stehen für uns auf der Agenda. Und nicht vergessen darf ich, zwischen diesen Meeting mich beim Kapitalmarkttag von OHB zuzuschalten. Der DAX atmet heute weiter aus, aber irgendwie sind das alles glaube ich noch keine Kaufkurse. Da geht bestimmt noch was nach unten. Liquidität haben wir ja.

Wochenstart. Ab heute sind wir drei Tage digital bei der Kepler Chevreux-Konferenz, die sonst in der Villa Kennedy in Frankfurt stattgefunden hat. Heute stehen fünf Meetings auf dem Plan: Mein Auto, 1&1, HeidelDruck, Takkt und freenet. Doch zuvor vor dem Börsenbeginn mal die aktuelle Nachrichtenlage und Researches checken. Am Markt merkt man, dass die Amis heute geschlossen haben. Die Kursschwankungen halten sich in Grenzen. Sollten im Bereich von 15.950 DAX-Punkten schliessen, das ist okay.

Auch der Freitag beginnt eigentlich wieder ruhig. Vielleicht ändert sich das in den nächsten Tagen, wenn in den USA die Berichtssaison beginnt. heute mal zeit, bei Baader ein paar Streams von Schweizer Aktien zu lauschen. Bislang aber noch keine Anlageideen hieraus generiert.  Höllenritt heute auch mal wieder bei BioNTech. Kurz bevor die Amerikaner aufmachen Aktie minus 10%. Normalerweise geht es um 5.30 Uhr immer runter. Ich spekuliere mal darauf, dass es heute genau umgekehrt der Fall sein wird. und es war richtig. Das lässt uns beruhigt ins Wochenende gehen.

16.000 im DAX scheint auch heute die Marke des Tages zu sein. Mal sehen wieviel Nachrichten es gibt, den Markt in die eine oder andere Richtung zu schicken. Wahrscheinlich bleibt es den Rest der Woche ruhig, da Unternehmensnachrichten eher nächste Woche wieder auf der Agenda stehen sollten. Wer festgestellt hat, dass er eine Guidanceabweichung zum Ultimo 2021 hat, der sollte es kommuniziert haben, sondern hat er kein funktionierendes Controlling. Bis 14 Uhr bleibt es nachrichtenlos bei dem Kampf um die 16.000er Marke. Jetzt geht es mal 75 Punkte nach oben, aber dann auch sofort wieder 25 Punkte zurück. Und jetzt 90 Minuten später sind wir dann wieder zum Ausgangsniveau zurück. Zeit, weiter die Meetings in der Folgewoche vorzubereiten.

Die 16.000er-Marke ist zumindest vorbörslich überwunden, mal schauen ob das hält. CropEnergies hat heute ganz gute Zahlen geliefert und Temviewer erste Indikationen für 2021 gegeben. Na ja, zumindest die revidierte Guidance ist nicht mehr unterboten worden. Mal sehen, ob es der Verliereraktie 2021 hilft. Die eine Konferenz ist vorbei, heute gibt es bei Baader Schweizer Aktien, aber da sind wir nicht richtig mit im Boot, da gibt es bei den präsentierenden Unternehmen zu wenig interessantes. Der Vorteil der digitalen Welt ist aber, trotzdem mal vorbeizuschauen und den Stream laufen zu lassen. Da fällt mir ein, dass ich dringend noch unseren Meetingplan für Kepler nächste Woche checken muss.    

USA schloss gestern Abend mit 0,4% im Minus und schon wieder machen Weltuntergangsgerüchte die Runde. Mal schauen wie es heute wird. Wir haben noch genügend Liquidität und genug Papiere im Auge, die aktuell noch etwas teuer sind. Die Rendite liegt im Einkauf. Mal sehen was der Tag bringt. Zur Mittagszeit ist der Markt dann wieder 1% im Plus. Mein Managementmeeting heute mit SGL war als 1:F angekündigt. Also bereitet man sich auch so vor, dass andere Investoren im Call sind. Nachher war ich dann doch alleine, ein Zeichen für die Attraktivität von SGL? Das nächste Meeting mit Faurecia war auch wieder schwierig. Der Inhalt war okay, aber englischsprechende Franzosen sind eine Herausforderung. Mal schauen, wie es dann heute Abend mit englischsprechenden Spaniern bei ProSegur werden wird.  

Heute fing die Woche mal früh an, denn um 8 Uhr gab es schon eine Videokonferenz mit dem Management von Tieto EVRY, dem IT-Marktführer in Skandinavien. Wenigstens war es ein gutes Meeting, mal schauen was wir daraus machen. Nächstes Meeting dann Aurelius. Die habe ich lange nicht mehr getroffen und der CEO machte einen deutlich besseren Eindruck als der Vorstand noch vor Jahren. Und eins haben sie nach den Shortsellerattacken von 2017 bis 2019 gelernt: Transparenz in der Darstellung. Noch nicht 100% wie gewünscht, aber auf dem richtigen Weg. Heute Nachmittag ein letztes Meeting, es ging um Zumtobel. Mal schauen, ob die immer noch in der Restrukturierung stecken oder es langsam besser wird. Könnten einer der Topperformer 2022 werden.          

Kurz vor dem Wochenende hat man das Gefühl, dass viele die schlechte Kursentwicklung von gestern dazu nutzen, heute mit ad-hoc einige Geschäftszahlen zu publizieren, um den Investoren zu signalisieren, dass sie mit der Kursschwäche von gestern falsch liegen. In dem einen oder anderen Fall gelingt das auch, nur bei Morphosys geht der Schuss nochmal wieder leicht nach hinten los. Der Abwärtstrend bleibt hier intakt.      Heute Mittag dann noch einen Call mit dem Präsidenten des DRSC gehabt. Die Rechnungslegung ist und bleibt eine Veranstaltung der Bilanzersteller. Die Bilanzleser müssen hier deutlich mehr Einfluss haben. Mal schauen ob ein Analysten/Investoren User Forum uns hier vielleicht weiter bringt. Und endlich habe ich auch meinen Vortrag fertig, den ich Ende Januar auf der Jahreskonferenz des IR Clubs halten werde, leider nur eine digitale Veranstaltung. Und den nächsten Vortrag für Ende März bei den DVFA Insights schon zugesagt. Dann geht es um die Ergebnisse unserer M&A-Umf

Ja, ja, die amerikanische Notenbank. Da werden die Protokolle der letzten Sitzungen veröffentlicht und jetzt kriegen alle Angst, dass die Zinserhöhung schneller als erwartet kommt. Der DAX tauchte ja gestern nachbörslich schon mal ab. Aber was heissst denn abtauchen: wir sprechen von einem Minus von 2% vom all-time-high. Jungbörsianer sprechen wahrscheinlich bei diesen Verlusten gleich vom Crash. Eben dann nochmal zwischendurch zum Boostern gewesen und jetzt Encavis -10%. Gute Kaufkurse, denn ich glaube nicht, dass dies was mit Zinsängsten zu tun hat. Da wird von einigen die Schublade falsch aufgemacht und wieder sieht man, was Stop-loss Marken in Börsenzeitschriften auslösen können. Na ja, eine Stunde später Encavis nur noch -5%. Da haben wir ja gutes Bottom-fishing betrieben. Jetzt geht's aber mit Videocalls weiter. Oddo/BHF-Konferenz ist in den nächste vier Tagen, haben aber nur 15 Meetings. Dann wollen wir mal loslegen.

Heute heisst es, sich mal wieder verstärkt regulatorischen Themen zu widmen und Texte für die Ultimo Factsheets zu produzieren. Zudem beginnt ab morgen die Oddo BHF Konferenz, alles weiter nur digital, aber die Meetings müssen trotzdem vorbereitet werden. Und parallel gibt es dann schon die Planung für die Konferenz in der Folgewoche bei Kepler Cheuvreux. Aber vorher nochmal mit dem Vertriebler meines Vertrauens die monatliche Abstimmung und Feedback-Schleife.

Die Statistiken sind auch nicht eindeutig: der DAX schloss gestern im Plus und in drei der letzten fünf Jahre führte das zu einem positiven Gesamtjahr. Anders hingegen in den USA. Ein Plus an der Wall Street - so wie gestern - führte nur in einem der letzten fünf Jahre zu einem Gesamtjahresplus. Positiv bleiben, auch wenn wir kurzfristig negativ sind, heißt die Devise. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Absicherung gut ist.

Frohes Neues Jahr an alle Börsianer. Vorbörslich heißt es, es wird ein ruhiger Tag, mal sehen. Hmmh, zumindest scheint der DAX nach 30 Minuten Anlauf zu nehmen, die 16.000er Marke nachhaltig zu überwinden. Dann sichern wir doch mal Teile des Portfolios ab. Ich glaube nicht, dass das angesichts der aktuellen Nachrichtenlage weiter nach oben durchläuft. Bald ist Chinese New Year und bei den aktuellen Infektionszahlen kann es durchaus Verzögerungen bei der Wiederaufnahme der Produktion geben. Dann bleibt das Thema Lieferkette wahrscheinlich länger als bislang erwartet.  Irgendwie auffällig, dass heute die Verlierer des Vorjahres zu den Topperformern gehören: Morphosys +5%, Teamviewer sogar eben +7%. Mal sehen was die nächsten Tage so bringen.