Montag, 5.8.2024
Erneut kräftige Verluste an den US-Börsen und ein Ausverkauf an der japanischen Börsen haben am Montag weiteren Druck auf den deutschen Aktienmarkt gebracht. Zudem bekam der Boom rund um Künstliche Intelligenz weitere Risse. Die Nervosität der Anleger ist wieder ähnlich hoch wie zuletzt in der Corona-Krise, hieß es am Markt mit Blick auf die Schwankungsbreite der Kurse.
Der deutsche Leitindex sackte zur Mittagszeit um 2,34 Prozent auf 17.248 Punkte ab und ist damit nun zurück auf dem tiefsten Stand seit Februar. In seiner Talfahrt durchbrach der Dax dabei auch die charttechnisch viel beachtete 200-Tage-Linie, die Hinweise auf den längerfristigen Trend des Börsenbarometers gibt. In den drei Handelstagen seit Anfang August hat der Index nun schon fast sieben Prozent eingebüßt.
Der um 12 Prozent abgesackte japanische Leitindex Nikkei 225 gibt zu denken. Der Nahost-Konflikt eskaliert. Ein Angriff Irans auf Israel scheint nur noch eine Frage der Zeit. Zugleich ist in den USA die Arbeitslosenquote auf den höchsten Stand seit drei Jahren gestiegen. Die Notenbank Fed hat zu lange an den hohen Zinsen festgehalten, die Wirtschaft droht in eine Rezession abzurutschen.
An den asiatischen Börsen litten Technologiewerte vor allem unter einem Bericht, dem zufolge das KI-Zugpferd Nvidia die Einführung neuer Chips aufgrund von Mängeln verschiebe. Nvidia hatte als großer Profiteur des Boom-Themas Künstliche Intelligenz (KI) die diesjährige Rally an der US-Technologiebörse Nasdaq ausgelöst.
Die Furcht vor einer Rezession in den Vereinigten Staaten trifft hierzulande auch die Aktien unterhalb des Dax. Der MDax der mittelgroßen Werte büßte 2,59 Prozent auf 23.831 Punkte ein. Für den SDax ging es um 3,67 Prozent nach unten. Mittelgroße und kleinere Unternehmen hängen oftmals in besonderem Maße vom Konjunkturzyklus ab.
Im DAX gab es zur Mittagszeit nur Verlierer. Auch Infineon konnten sich letztlich dem Abwärtssog nicht entziehen und verloren 3,4 Prozent. Zeitweise hatte die Aktie noch deutlich zugelegt. Die Geschäfte des Münchner Chipherstellers verbesserten sich im dritten Geschäftsquartal leicht, der Abwärtstrend der Vorquartale wurde somit gestoppt.
Einen Kurseinbruch von mehr als 18 Prozent erlitten am MDax-Ende die Papiere von United Internet. Der Internet- und Telekommunikationskonzern hatte nach dem vorübergehenden Ausfall des Mobilfunknetzes seiner Tochter 1&1 die Erwartungen an das Gesamtjahr gesenkt. Deren Aktien sackten als Schlusslicht im SDax um 16,5 Prozent ab.
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