Freitag, 23.6.2023

In kürzester Zeit hat die Stimmung an den Börsen gedreht. Vor einer Woche hat der DAX noch bei 16.427 Punkten ein neues Allzeithoch markiert, nun notiert er klar unter der 16.000er-Marke. Es drohen weitere Kursverluste. Vor allem zwei Belastungsfaktoren drücken auf das Sentiment: Zum einen haben die Anleger die Entschlossenheit der Zentralbanken unterschätzt, das Inflationsproblem in den Griff zu bekommen. Zum anderen sind die stark gestiegenen Zinsen jetzt wachstumsbelastend in der Wirtschaft und den Unternehmen angekommen. Davon zeugt die steigende Zahl von Gewinnwarnungen.

Die Notenbanken meinen es Ernst: US-Notenbankpräsident Jerome Powell sorgte vor dem US-Kongress für Enttäuschung bei den Zinsoptimisten, die seinen bisherigen Begründungen nicht glauben und bereits ein Zinshoch oder sogar Zinssenkungen im Auge haben. Er unterstrich erneut seinen Willen, die Inflation zu bekämpfen und wiederholte, dass noch zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr denkbar seien. Die SNB erhöhte den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte, schloss aber weitere Zinserhöhungen nicht aus. In Norwegen fiel die Zinserhöhung sogar höher als erwartet aus, genau wie bei der Bank of England. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat derweil auf der jüngsten Sitzung für Juli eine weitere Zinserhöhung mehr oder weniger vor angekündigt. 

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