Montag, 20.3.2023

Die Anleger erleben zum Wochenauftakt einen volatilen Leitindex DAX, der sich bisher zwischen 14.458 und 14.942 in einer Spanne von fast 500 Punkten bewegt. So eine hohe Handelsspanne zeigt, wie nervös die Anleger derzeit sind. Aktuell bewegt sich der Index bei über 14.900 Punkten und legt gut ein Prozent zu. Hauptthema des Tages ist natürlich die spektakuläre Rettung der Schweizer Großbank Credit Suisse am Wochenende.

Sowohl die Notrettung der Credit Suisse am Wochenende als auch die konzertierte Aktion der Notenbanken haben Erinnerungen an die Zeiten der Finanzkrise mit ihren verheerenden Folgen für die Weltbörsen geweckt. Auch Aktien vermeintlich gut aufgestellter Banken werden in Sippenhaft genommen, haben sich aber im Handelsverlauf mittlerweile ebenfalls deutlich erholt. Wieder einmal wird klar, wie schnell alles gehen kann, wenn Anleger und Kunden das Vertrauen in ihre Bank verlieren.

Es gibt zudem hoffnungsvolle Anzeichen, denn ein wichtiger Krisenindikator deutet auf Entwarnung hin. Die Rede ist vom Interbankensatz Euribor. Dabei handelt es sich um einen wichtigen Zinssatz, zu dem sich die Banken gegenseitig Geld leihen. Der an den Märkten viel beachtete Drei-Monats-Euribor war in der vergangenen Woche sogar gesunken, aktuell notiert er weiterhin klar unter der Marke von 3,0 Prozent.

Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 hatte der Euribor über der Marke von 5,0 Prozent gelegen. Der Euribor-Satz lässt keinen anderen Schluss zu, als dass das Vertrauen der Banken untereinander immer noch intakt ist. Die Banken sind weiterhin bereit, sich gegenseitig Geld zu leihen. Das ist ein wichtiger Signalgeber, dass die Furcht vor einer neuen Finanzkrise womöglich überzogen sein könnte.

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