Freitag, 17.2.2023

Wieder größere Zinssorgen haben den DAX am Freitag einen Großteil seines Wochengewinns gekostet. Der deutsche Leitindex konnte am Nachmittag bei 15.424 Punkten seinen Tagesverlust zwar auf 0,70 Prozent eindämmen, wobei Import- und Exportpreise aus den USA zunächst wenig Einfluss hatten. Das bisherige Wochenplus von bis zu knapp anderthalb Prozent droht sich damit aber zu halbieren.

Zinssorgen treiben die Anleger wieder um, nachdem sich die US-Erzeugerpreise im Januar weniger deutlich abgeschwächt hatten als erhofft. Gleichzeitig waren die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend zurückgegangen. Vom Arbeitsmarkt kam damit also auch kein Signal an die US-Notenbank Fed, ihren Zinserhöhungskurs zur Inflationsbekämpfung ändern zu müssen.

Aussagen der Präsidentin der regionalen US-Notenbank in Cleveland, Loretta Mester, sowie des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard, hatten vor dem US-Börsenschluss am Vortag für zusätzliche Unruhe gesorgt. Beide hatten betont, dass bei der nächsten Zinssitzung eine Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte erwogen werde. Damit würde die Fed das Tempo wieder erhöhen, nachdem sie im Dezember und im Februar jeweils nur einen Schritt um 0,25 Punkte vorgenommen hatte.

Vor diesem Hintergrund dürften auch die Anleger am deutschen Aktienmarkt Preisdaten im Auge behalten, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen ebenfalls weiter anheben will. Zuletzt warnte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, die Finanzmärkte könnten die Entschlossenheit der EZB im Kampf gegen die hohe Inflation unterschätzen.

In Deutschland schwächte sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene im Januar zum vierten Mal in Folge ab, allerdings von einem hohen Niveau aus - gegenüber dem Vorjahr steht immer noch ein Anstieg um fast 18 Prozent zu Buche.

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