Freitag, 2.12.2022

Nach acht Wochen mit Gewinnen in Folge könnte für den DAX die Luft nun erst einmal wirklich raus zu sein. Nachdem zuletzt schon der Schwung gefehlt hatte, zeichnet sich die erste Verlustwoche seit Ende September ab. Der X-Dax signalisierte am Freitag für den DAX eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart ein Minus von 0,2 Prozent auf 14.462 Punkte.

Highlight des letzten Handelstages der Woche sind US-Arbeitsmarktdaten. Der eher schwach ausgefallene Arbeitsmarktbericht der privaten ADP-Agentur hat schon gezeigt, wohin die Reise gehen könnte. Marktkenner schätzen, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen im November so niedrig ausgefallen sein könnte wie zuletzt Ende 2020. Ganz besonders im Fokus jedoch steht das Lohnwachstum als aktuell wichtige Kenngröße für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed und ihren Kampf gegen die Inflation. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht und ein konstantes oder gar rückläufiges Lohnwachstum könnten nach dem Kalkül der Börse insofern eine gute Nachricht sein, da dies zusätzlichen Druck von der Fed nehmen könnte. Ohnehin stellen sich die Aktien- und Finanzmärkte bereits auf etwas weniger Tempo bei den Zinserhöhungen ein, nachdem Fed-Chef Jerome Powell erst jüngst diese Perspektive untermauert hatte: Nach einer Serie von Zinserhöhungen um jeweils 0,75 Prozentpunkte gilt eine Anhebung um einen halben Prozentpunkt bei der kommenden Sitzung in knapp zwei Wochen als in den Kursen eingepreist.

Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am Freitag mit Enttäuschung auf die für die US-Geldpolitik wichtigen monatlichen US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Diese waren stärker ausgefallen als gedacht, was erneut Befürchtungen hinsichtlich der weiteren US-Geldpolitik wachrief. Der DAX gab in der Folge seine bisherigen Kursgewinne vollständig ab und drehte ins Minus. Während die US-Wirtschaft im November mehr Arbeitsplätze geschaffen hat als erwartet, bleibt die Arbeitslosigkeit weiter niedrig. Außerhalb der Landwirtschaft seien 263.000 Stellen hinzugekommen, teilte das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt mit 200.000 neuen Stellen gerechnet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 23.000 Stellen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote verharrte im November demnach unverändert bei 3,7 Prozent.
Der zuvor noch positive DAX sackte ins Minus, konnte sich aber recht schnell wieder erholen und stand zuletzt 0,07 Prozent tiefer bei 14.479 Punkten.

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