Dienstag, 19.7.2022
Der deutsche Leitindex bewahrheitet weiterhin seine chart- und markttechnischen Schwächesignale und zeugt von der anhaltend latenten Nervosität der Marktteilnehmer. Der DAX versuchte gestern zwar, die 13.025er-Marke zu knacken, scheiterte dann aber intraday. Von Ausbruchstimmung ist weiterhin keine Spur. Mittelfristig bleibt der Abwärtsdruck dadurch intakt.
Die heute zur Veröffentlichung anstehenden Fundamentaldaten werden die derzeitigen Inflationstendenzen untermauern. Nach heutigem Stand müsste der deutsche Leitindex schon deutlich die 13.206 Zählermarke nachhaltig über handeln, um den übergeordneten Abwärtsmodus auch signifikant zu verlassen.
Technisch gesprochen ist die heutige Tagesbandbreite zwischen 13.025 sowie 12.767 Punkten zu erwarten.
Am Nachmittag ist zu berichten, dass der DAX seine klaren Anfangsverluste trotz negativer Zinssignale in leichte Gewinne umgewandelt hat. Zuletzt notierte er 0,2% höher bei 12 987 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich mehr als ein Prozent nachgegeben hatte. Wegen des starken Preisauftriebs gibt es in der Europäischen Zentralbank (EZB) laut informierten Kreisen Überlegungen zu einer stärkeren Zinsanhebung. Anstatt wie bisher signalisiert, die Leitzinsen am Donnerstag erstmals seit elf Jahren um 0,25 Prozentpunkte anzuheben, könnte man sich auch zu einer stärkeren Anhebung um 0,5 Punkte entschließen. Ganz überraschend kommt die Debatte über eine deutlichere Zinsanhebung aber nicht. So haben sich in den vergangenen Wochen bereits einige hochrangige EZB-Notenbanker dafür ausgesprochen, einen stärkeren Zinsschritt nicht gänzlich auszuschließen.
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